Ruderbach – bereichert

Ruderbach, am Rande der Gemeinde St. Margrethen, an der Hauptstrasse zu Rheineck gelegen, neben der Autobahn und der Zuglinie. Ab und zu wird hier mal ein Radarkasten platziert, aber man fährt hier vorbei ohne grosses Augenmerk auf das Quartier selber.

Dieser Flecken auf der Landkarte scheint ideal für stille Gewerbe zu sein. Als Wohnort verabschiedet er sich langsam aber sicher. Das alte Schulhaus dient der Asylanten Unterbringung, ein weiteres Gebäude anscheinend auch, und eine Liegenschaft scheint schon seit längerem einen neuen Eigentümer zu suchen. Dieses Quartier wirkt unattraktiv und vom Lärm geplagt.

Fährt man die Hauptstrasse entlang, erkennt man sofort 2 Erotikbetriebe. Einer davon fällt nur schon der Farbe wegen auf, denn das Haus wurde neu gestrichen nachdem es durch einen Brand zu Schaden kam. Und nun lese ich in der Zeitung (Tagblatt) dass sich ein dritter Erotikbetrieb einquartieren will. Alle guten Dinge sind drei.

Dass sich die noch restlichen Quartierbewohner dagegen wehren wollen ist mehr als verständlich. Ja, ihnen sollte sogar eine tatkräftige Unterstützung der Gemeinde zu Hilfe eilen. Ruderbach, wie übrigens auch der Nebengraben, gehören immer noch zu unserem Dorf, zu St.Margrethen. Auf der Landkarte mag Ruderbach wie ein Wurmfortsatz wirken, aber es ist ein Teil unserer Gemeinde. Man kann nicht alles, was ungern im Dorfzentrum gesehen würde, an den weitest entfernten Teil in der Gemeinde auslagern. Denn wenn sich solche Dinge in einem Quartier erst mal festgesetzt und breit gemacht haben, wird sich dies weiter verbreiten. Das ist wie Unkraut im Garten. Auch hier gilt Prävention statt vermeintlich kontrolliertes Gewähren.

Und ja, Ruderbach, wie auch der Nebengraben, sind ernst zunehmende Quartiere in unserer Gemeinde, welche auch Steuern zahlen und zum Dorfgeschehen beitragen. Wir dürfen diese beiden Quartiere nicht vergessen. Es gilt, alle für einen und einer für alle. In diesem Sinne hoffe ich auf die Einsicht und tatkräftige Unterstützung des Gemeinderates für die Quartierbewohner und dem Einfallstor in unsere Gemeinde. Ein gut sichtbares und geballtes Rotlichtmilieu als Aushängeschild ist wohl kaum der Wunsch unserer Ortsgemeinde.

Marcel Toeltl