SVP – weichgespült, bereit zu handeln?

Heute schreiben wir den 31. Juli 2020, also genau ein Tag vor dem 1. August, dem Nationalfeiertag der Schweiz. Eigentlich wäre dies ein Grund zu feiern und stolz auf unsere schöne Schweiz zu sein. Ja klar, wir feiern auch, doch diesesmal leider nur im privaten Bereich, da vielerorts die 1. August-Feier infolge Corona abgesagt wurde.

Doch wegen diesem Umstand vergessen wahrscheinlich viele, weshalb wir feiern. Wir verlieren dadurch den Bezug zu unserer Identität und dem Heimatgefühl auf eine stolze Schweiz. Eine Vorzeige-Schweiz, welche durch unsere Vorfahren hart und zielorientiert erarbeitet wurde. Wir konnten bisher stolz auf unsere Heimat sein, welche international Beachtung und Respekt verdiente.

Weshalb dieser Zustand aber immer mehr verfällt, habe ich in meinem letzten Beitrag dargestellt, darum gehe ich hier nicht mehr genauer darauf ein.

Da die Schweizer Politik sich immer mehr der EU hingezogen fühlen möchte, das Volk jedoch eher anderer Meinung ist, gibt es einen Umstand der mich sehr nachdenklich macht. Wir hätten eine Partei, welche vom Volk bisher auf breiter Basis unterstützt wurde. Und diese Partei hätte es in der Hand die Schweiz weiterhin als starkes und unabhängiges Land innerhalb Europas zu festigen. Hätte, wenn da nicht so eine Sache wäre.

Ja, auch in der SVP gibt es Menschen, die das was sie erreicht haben, schützen und erhalten wollen. Wer wollte das nicht auch? Doch wenn dieses Verhalten nicht der Sache dient, ist es unangebracht und schädlich. Und dass es schädlich ist sieht man in letzter Zeit immer häufiger. Klar, die Demokratie in der SVP wird grösstenteils gelebt und akzeptiert. Doch wenn sich die Basis demokratisch für etwas entschieden hat, ist dieser Entscheid von allen Funktionären und Vertretern der Partei zu akzeptieren und entsprechend zu vertreten. Es darf dann nicht sein dass gewisse, von der Basis gewählte SVP Vertreter in den Räten dagegen reden (z.B. Begrenzungsinitiative). Ansonsten sind sie definitiv in der falschen Partei und schaden der Stärke dieser Partei.

Die gewählten Partei-Vertreter sind es der Basis schuldig das zu tun, wofür sie gewählt wurden. Und sonst sollte man sie rauswerfen. Doch wie mein eigenes Beispiel zeigt, wurde ich auf Druck der kantonalen Parteiführung aus der SVP geworfen, weil ich das tat wofür ich von der Ortspartei und der Kreispartei nominiert wurde. Und genau solche Umstände schaden der Partei. Die Basis wird enttäuscht und verunsichert wenn ihre gewählten Vertreter nicht das tun wofür sie gewählt wurden, und wenn unbequeme und die Dinge beim Namen nennenden Parteimitglieder abserviert werden. Dass diese Verunsicherung aktive Wähler und Wählerstimmen kosten, sollte eigentlich jedem klar sein.

Ein grosser Fehler der Parteiführung ist jedoch, dass sie nur ihr genehme Personen favorisiert wenn es um Wahlen geht. Tja, da verhält sie sich eben wie so manch ein Chef in Unternehmen. Man will nur Mitarbeiter die genehm, formbar und gehorsam sind. Doch wir sind hier in der Politik. Und wenn sich in den Führungsgremien der Partei nur solche Wunschleute befinden, – weil sie eben angenehm und kollegial sind, dann haben die Wähler ein Problem mit dieser Wohlfühlblase.

Die bisher treuen Wähler sind nicht dumm und sie sehen mit Besorgnis wie schwach die Parteiführung mittlerweile geworden ist. Sie sehen grossteils nur noch Volksvertreter ihrer Partei, welche kaum mehr auf der Parteilinie agieren.

Dies bestätigt auch die Tatsache dass es aktuell keinen (genehmen) Anwärter gibt für das Parteipräsidium. Es wurde sträflich vernachlässigt, einen oder mehrere Kandidaten für diese Position aufzubauen. Und wie ich heute früh im Facebook gelesen habe, schreien nun viele nach Toni Brunner, er solle doch das Parteipräsidium wieder übernehmen. Tja, da kann ich nur sagen: Ziel erreicht. Das Gärtchen wurde erfolgreich verteidigt und es gibt keinen valablen Nachfolger.

Aus meiner Sicht fehlen die Kämpfer und Hardliner auf Parteilinie in der SVP Führung, welche als Vorbild und Motivator dienen. Das Vorleben durch Idole fehlt völlig in der Partei. Die nachfolgenden Politiker erleben und sehen nur noch Volksvertreter, welche sich politisch irgendwie durchmauscheln ohne dabei in ein mediales Kreuzfeuer zu geraten. Lieber den Kopf tief halten (kniend), sonst gibt’s Unruhe und Anfeindungen.

Ausgehend von einer solchen Basis werden keine echten Kämpfer und Hardliner mehr geformt. Wie heisst es so schön: “Der Fisch stinkt vom Kopf her”. Meine Meinung ist daher klar. Toni Brunner ist nicht mehr der Richtige für das Parteipräsidium. Er hat die Partei nach seinem Gusto geformt und die Folgen werden immer klarer. Auch Kandidaten aus dem näheren Umfeld von ihm kommen für mich nicht in Frage, denn diese sind meist gleichgeschaltet.

Nein, es braucht frisches Blut, frische Kraft und frische Ideen für das SVP Präsidium, – also eine Art Wachtablösung.

In Deutschland entstand die AfD, welche sich anscheinend an der SVP orientierte. Und sie hat damit Erfolg, weil sie für Ihr Land einsteht, unbequeme Dinge beim Namen nennt und dafür kämpft, auch wenn sie ständig Widerlichkeiten und linken Anschlägen ausgesetzt ist.
Heute würde ich sagen, die SVP sollte sich ein Beispiel an der AfD nehmen. Wer schon mal Reden der AfD Vertreter im Bundestag oder der EU gehört hat, kann dies sicher bestätigen. Da wird mit Intelligenz und knallharten Fakten für deren Anliegen gekämpft. Man ist bereit und konfrontiert den politischen Gegner mit den unbequemen Wahrheiten. Und dass sie dies gut tun, sieht man an den unangebrachten Reaktionen der Linken.

Die SVP hatte lange Erfolg, weil sie diesen kämpferisch errungen hat. Doch man hat sich zu lange auf der Erfolgswelle treiben lassen. Die Welle ist zu Ende, nun gilt es erneut mutig und kämpferisch einen entschlossenen Kurs einzuschlagen. Zeigt der Schweiz und ihrem Volk dass die SVP zu neuer Stärke gelangt und sich ab nun wieder geschlossen kämpferisch gibt. Zeigt der EU und Europa dass wir ein einig Volk von Brüdern und Schwestern sind, welche für ihre Freiheit kämpfen. Ihr seid die letzte Verteidigungslinie. Fällt diese, ist die Schweit verloren.

Ich wünsche Euch allen ein tolles und besinnliches 1. August-Fest, – UNSEREN Nationalfeiertag!

Marcel Toeltl

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