Leben und leben lassen

Manchmal sitzt man auf der grossen Tribüne und kann herrliche Dinge beobachten. Action und Zerlegung, Geschrei, Gebrüll, verbale Attacken und böse Blicke kann man erkennen. Es ist spannend, ja sehr spannend sogar.

Nein, es geht nicht um Migranten. Es geht auch nicht um kriminelle Dinge im juristischen Sinn. Es geht vielmehr um etwas, das uns alle betrifft, uns schadet und uns keinen Schritt vorwärts bringt. Es verlagert Probleme, welche keine sind, auf den Bürger, Familien, Betriebe und ganze Gesellschaften.

Was ich meine, nennt sich Parteipolitik, also die Politik einzelner Parteien.

Die EU Wahlen haben gezeigt, dass die Bürger mit ihren alteingesessenen Parteien, also die sogenannten Alt-Parteien, nicht mehr zufrieden sind. Die Politik dieser Parteien verfehlt die Erwartungen der Wähler meilenweit. Was einst auf Wahlplakaten usw. versprochen wurde, war der Zuckerguss. Was unter dem Zuckerguss ist, mag niemandem mehr schmecken. Die versprochene Politik ist ranzig, träge und klebrig geworden.

Da mag so manche Alt-Partei echt erleichtert worden sein, als die Grünen mit ihrem propagierten Klimawandel ein Thema hervorbrachten, bei dem sich kein Politiker aus dem Fenster wagen muss, oder sonstwie die Finger verbrennen kann. Es ist richtig herrlich wie man Behauptungen in den Raum stellen kann, und dafür kritiklos Applaus erhält und gelobt wird. Ja, das ist einfach nur schön für Politiker, welche sich nicht an echte Themen wagen (getrauen), oder einfach nur genehm und populär sein wollen.

Dass dies nicht der richtige Weg ist, zeigt nun der Verfall der SPD in Deutschland. Mit Themen, welche am Stammwähler und der Basis vorbei zielen, und grossen Sprüchen, gewinnt man keine Wahl mehr. Da springen die Wähler locker mal auf ein anderes Züglein, auf dem bürgernähere Politik betrieben wird. – Auch wenn das Thema schlussendlich gegen die Bürger selber gerichtet ist.

Bei uns in der Schweiz ist die FDP, die Liberalen, schon länger dabei, sich selber zu zerlegen. Deren Politik driftet nicht nur vom Unternehmertum, also den Arbeitgebern ab, sie entfernt sich auch immer mehr vom Mittelstand. Sie ist bestrebt alles zu öffnen und die Schweiz, wie mit einem Gleitmittel behandelt, in die EU zu führen.

Und damit auch wirklich alles mit der Selbstzerlegung klappt, springt die FDP auf den Zug der Klimahysterie auf, bringt fantastische Ideen (fast hätte ich fanatische Ideen geschrieben), und stösst damit dem arbeitenden Volk vor den Kopf. Und dies so richtig im Rundumschlag (wie Windfahnen eben auch ihre Richtung wechseln können), ohne ihre Basis zu konsultieren.

Eine solche rückhaltlose und jekami Politik zeigt den Schlingerkurs dieser Partei auf. Es scheint ganz stark operative Hektik zu herrschen, denn man will ja die Wahlen gewinnen. Und dafür ist jedes Mittel rechtens. Koste es, was es wolle.

Und wer bezahlt schlussendlich dafür? Nein, nicht die FDP, die erledigt sich selber. Und nein, es sind auch nicht die sogenannten Fachräfte. Und erst recht nicht die EU Turbos. Es sind schlicht und ergreifend das arbeitende Volk, Familien und die Unternehmer.

Wieso? Das arbeitende Volk trifft diese fatale Politik in erster Linie beim Einkommen. Seit Jahren stagnieren die Löhne, oder werden sogar gedrückt. Gleichzeitig steigen die Kosten für die Krankenkassenprämien, Versicherungen, Mieten, Zahnärzte, Pendlerkosten, Bahn, Lebens- und Nonfood-Artikel, Abo’s, in der Gastronomie und weiteren Bereichen.

Mit dem Öffnen der Grenzen und der Personenfreizügigkeit, inklusive Familiennachzug usw., können Unternehmen, welche meistens FDP zugewandt sind, Druck auf unsere Löhne machen, denn sie haben ja eine grosse Auswahl an billigeren ausländischen Arbeitskräften. Genau darum will die FDP auch in die EU, damit alle Grenzen und Hemmnisse definitiv fallen. Also auch unser Lohn-Niveau, welches schon über Jahre hinweg demjenigen der EU angeglichen wird.
Ja, viele Unternehmer (oder besser Unterlasser?) sparen bei den Lohnkosten, damit der Aktionär und die Geschäftsleitung feudal leben können.

Und dann fällt einer FDP nichts Gescheiteres ein, als dem arbeitenden Volk auch noch Knüppel in die Speichen zu werfen. Dies in Form einer zusätzlichen CO2 Steuer, Auto Fahrverboten, streichen der Pendlerabzüge und all das Zeugs aus der Ideenküche der Grünen. Ja, nicht mal eigene Ideen haben die. Aber wichtig, die FDP ist auf den Umweltschutz Train aufgesprungen, schreit heftig aus dem fahrenden Zug und klopft sich auf die Schultern, da sie damit glaubt den grossen Schachzug gemacht zu haben.

Was fehlt, ist das Vertrauen in solche Parteien, und die Konstanz in ihrer politischen Richtung. Wie die Vergangenheit zeigt, scheint einzig die SVP einen mehr oder weniger gradlinigen Weg zu haben, was vielen nicht passt. Aber das ist auch verständlich, denn vielen Parteien sind ihre ursprünglichen Themen abhanden gekommen, und sie müssen sich neu erfinden. Doch dies gelingt ihnen nicht mehr glaubwürdig. Lieber verhindern sie geschlossen die Umsetzung von Lösungen der SVP.

Ja liebe Mitbürger, die nächsten Wahlen stehen an. Überlegen Sie gut und entscheiden sie weise. Es geht primär um Ihr Umfeld, ihre berufliche und private Sicherheit, auch finanziell, und es geht um unsere Demokratie, also unserer Mitbestimmung, welche in einer EU nicht mehr gegeben ist.

Marcel Toeltl

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