Erfolgreich sieht anders aus

Der FDP Präsident verkündete bei den letzten Wahlen dass sich unser Dorf in allen Belangen positiv weiterentwickelt, – dank bewährter St. Margrether FDP-Persönlichkeiten.

Nun, wenn man die letzten Zahlen der Gemeindefinanzstatistik 2019 anschaut, sieht die Realität doch ziemlich anders aus. So haben 70 der 77 politischen Gemeinden des Kantons St. Gallen positive Rechnungsabschlüsse.

Im Rheintal weisst neben Rüthi auch noch St. Margrethen einen negativen Rechnungsabschluss, sprich eine Verschuldung, auf. Dies kann der nachfolgenden Grafik entnommen werden.

Vermögen und Verschuldung Rheintaler Gemeinden 2019

Die FDP ist schon seit Jahren sehr stark in den Räten und Kommissionen vertreten. Mit der Einheitsgemeinde ab 1. Januar 2021 nun mit 3 von 5 Vertretern im Schulrat, 3 von 5 Vertretern in der Geschäftsprüfungskommission und 3 von 6 Vertretern im Gemeinderat.

Die FDP ist seit Jahren die dominierende politische Kraft in unserem Dorf. Dass St. Margrethen gemäss den Richtwerten der Konferenz der kantonalen Finanzdirektoren eine tiefe Verschuldung aufweist, widerspricht der Aussage vom FDP Ortspartei-Präsidenten Ralph Brühwiler dass sich die Gemeinde in allen Belangen positiv entwickelt dank bewährter FDP-Persönlichkeiten.

Auch wenn die Kasse seines Unternehmens Elektro Brühwiler klingelt – dank der vielen Installationsaufträge bei fast allen Neubauten – ist dies noch lange keine positive Entwicklung für unser Dorf, für St. Margrethen.

Welche Vorteile haben wir Bürger z.B. von einer Stadler Rail, bei der ein grosser Teil der Mitarbeiter täglich aus dem nahen Ausland hierher fährt, hier arbeitet und Abends wieder über die Grenze verschwindet?

Welche Vorteile gibt es für uns mit dem neuen Hotel eines ausländischen Investors beim Mineralheilbad? Werden wir da übernachten oder Urlaub machen?

Welche Vorteile haben wir Bürger dank der neuen Einheitsgemeinde, wenn bereits absehbar ist dass mehr Personal benötigt wird und die Räumlichkeiten ausgelastet sind? Ein Ausbau des Gemeindehauses? Höherer Finanzierungsbedarf bei der Gemeinde zulasten von uns Steuerzahlern?

Oder welchen Nutzen bringt uns die 4 Millionen teure Passerelle, über welche der Grossteil unserer Dorfbewohner wohl kaum jemals gehen wird?

Mit der neuen Zonenplanung will man noch mehr Gewerbe ermöglichen, indem Wohnzonen zu Wohn- und Gewerbezonen umgebaut werden.

Viel zu lange liegt der Fokus in unserer Gemeinde auf dem Gewerbe statt der Bevölkerung. Auf der einen Seite sind wir top (Einkaufsmöglichkeiten, öffentlicher Verkehr, Autobahnanschluss, durchgehende Schule bis Oberstufe, Naherholungsgebiete usw.), aber auf der anderen Seite wurde zuwenig auf die Entwicklung der “Bevölkerungsstruktur” geachtet, was zu unschönen Nebeneffekten geführt hat.

Nein, greifbar erfolgreich für die Bürger sieht anders aus. Nur mit dem fortwährenden Erstellen von Neubauten, zur Unterstützung einiger weniger lokaler Gewerbetreibenden, wird eine Gemeinde nicht attraktiver. Und wenn eine Gemeinde nicht attraktiv ist, wird es schwer steuerkräftige Zuzüger in unser Dorf zu bekommen. Der sehr hohe Leerwohnungsziffer von 3.2% bestätigt dies. Siehe dazu auch https://marcel.toeltl.ch/?p=520 .

Marcel Toeltl

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