Gewerbe bevorzugt – Einwohner zweitrangig

Während andere Ortschaften immer wohnlicher werden hat es St. Margrethen doch geschafft endlich im Zeitalter der Industrialisierung anzukommen. Der Gemeinderat hebt hervor dass unser Dorf als attraktiver Ort und Knotenpunkt für die Einreise in die Schweiz gilt. Doch steht man am Bahnhof und schaut gegen Osten und Norden sieht man nur Industrie soweit das Auge reicht. Und im Rücken dominieren der Betonturm der Passarelle und der neue Beton Busbahnhof.

Der erste Eindruck für Zugreisende und Durchreisende wird dadurch nicht den gewünschten Effekt haben das Dorf als attraktiv und wohnlich wahrzunehmen.

Und mit dem neuen Zonen- und Richtplan geht St. Margrethen noch einen Schritt weiter und verdichtet einige Wohngebiete zu Wohn- und Gewerbezonen und zont eine besonders grosse Grünfläche im Naherholungsgebiet Bruggerhorn in eine Zone für öffentliche Bauten und Anlagen um.

Der Fokus liegt also auf dem Wohl des Gewerbes anstatt dem der steuerzahlenden Bürger. Nach aktuellen Zahlen steigt die Leerwohnungsziffer in unserem Dorf sogar weiter an. Stand 1.6.2020: fast 6%, Kanton SG 2.3% und CH 1.72% (Quelle Bundesamt für Statistik).

Entwicklung Leerwohnungsziffer

Das einst beschauliche St. Margrethen wird immer mehr zum Standort für Unternehmen und einer unvorteilhaften Bevölkerungszusammensetzung. Es scheint dass sich unser Dorf viel mehr zum Industrie- und Gewerbestandort entwickelt als zu einer attraktiven Wohngemeinde.

Wenn dies nicht gewünscht ist gehört ein NEIN auf den Stimmzettel bei der kommenden Abstimmung zum neuen Zonen- und Richtplan.

Marcel Toeltl